Wer hierzulande an eine Eigenheimsauna denkt, hat vermutlich nicht als Erstes das Bild einer Outdoor-Sauna im Kopf. In der Schweiz sind Privatsaunas in der Regel immer noch Indoor-Kabinen; Im Keller, im Badezimmer oder im eigens dafür errichteten Saunaraum. Im Ursprungsland der in unseren Breitengraden bekannten Sauna sieht die Sache allerdings anders aus: Die Sauna im eigenen Garten oder Umschwung des Ferienhäuschens ist in Finnland gang und gäbe, eine Sauna innerhalb des Wohnhauses trifft man dort kaum an. Hier erfahren Sie, warum sich die Anschaffung einer Aussensauna lohnt und was es bei Planung und Bau zu beachten gilt.
«Die Sauna im Garten hat ihr eigenes romantisches Flair.»
Innen oder aussen?
Beides hat seine Vor- und Nachteile. Schlussendlich ist es eine Frage der individuellen Bedürfnisse, ob Sie die Sauna lieber im Wohnhaus oder Garten errichten lassen. Die Sauna innerhalb der eigenen vier Wände ist praktischer und komfortabler: Sie kommt ohne viel zusätzliche Installationen wie Strom- oder (je nach Bedarf) Wasseranschluss aus, da beides im Haus bereits vorhanden ist. Das Badezimmer für die Dusche davor und danach befindet sich gleich um die Ecke und das Haus muss nicht extra verlassen werden, um die entspannende Wirkung der Sauna zu geniessen. Dafür bietet die Outdoor-Sauna die authentische finnische Wohlfühlatmosphäre und verknüpft Wellness mit Naturerlebnis.
Natur geniessen
Die Sauna im Garten hat ihr eigenes romantisches Flair. Wellness und Entspannung in der Natur können kombiniert werden, wodurch das Abschalten aus dem Arbeitsalltag noch leichter fällt. Die Abkühlung nach dem Saunagang kann direkt an der frischen Luft erfolgen. Oder – für die Mutigen – im Schnee während der Wintermonate.
In Kombination mit anderen Elementen einer Gartenanlage kann eine Aussensauna zu einer wahren Wohlfühloase werden. So kann beispielsweise neben der Sauna ein Schwimmteich zur Abkühlung oder eine mit Liegestühlen ausgestattete Terrasse für die Pausen zwischen den einzelnen Saunagängen errichtet werden.
Sorgfältige Planung
Die Planung einer Outdoor-Sauna fängt mit dem Baugesuch an. Dieses ist in der Schweiz grundsätzlich nötig, wenn neue Anlagen errichtet oder bereits bestehende verändert werden. Da eine Aussensauna kein grosses Bauvorhaben darstellt, reicht in der Regel ein vereinfachtes Baubewilligungsverfahren aus. Allerdings kann auch das von Kanton zu Kanton oder sogar von Gemeinde zu Gemeinde variieren; Um sicher zu gehen fragen Sie also am besten bei der zuständigen Behörde nach.
Zudem sollten Sie beachten, dass die Sauna mit Strom und gegebenenfalls auch Wasser versorgt werden muss. Wer es etwas rustikaler möchte, kann auch auf die Stromversorgung verzichten und statt eines elektrisch betriebenen Ofens die Sauna mit einem klassischen finnischen Feuerofen geniessen.
Wind- und wetterfest
Die Saunakabine im Aussenbereich muss allen Witterungsbedingungen standhalten können. Das heisst in erster Linie: Die Konstruktion muss wasserfest sein. Dach und Wände sollten sorgfältig gegen allfällig eindringende Nässe abgedichtet werden. Zudem sollte das gewählte Holz für die Aussenverkleidung witterungsbeständig sein. In höheren Lagen sollte die Sauna ausserdem einer grösseren Schneemenge standhalten können. Dafür sollte eine stabile Dachkonstruktion verbaut werden, die einiges an Gewicht aushält.
Ein weiteres häufiges Problem, das die Lebensdauer Ihrer Gartensauna beeinträchtigen kann, sind die grossen Temperaturunterschiede, die die verbauten Materialien aushalten müssen. Gerade für die Steuereinheit der Sauna können die extremen Differenzen zwischen der Temperatur in Ruhe und während des Betriebs eine grosse Belastung darstellen. Um die Temperaturschwankungen zu minimieren wird deshalb angeraten, die Steuereinheit im Vorraum zu verbauen. Dieser kann auch zur Umkleide oder bei Bedarf als Duschraum genutzt werden.
Natürliche Lichtquellen nutzen
Bei der Sauna im Freien bietet es sich an, wenn möglich natürliches Licht zur Ausleuchtung der Kabine zu verwenden. Die Beleuchtung durch Sonnenstrahlen (oder bei klarem Nachthimmel sogar Sternenlicht) versprüht nicht nur rustikalen Charme, sondern ist auch deutlich ökologischer. Für mehr Privatsphäre empfiehlt es sich, kleinere Fenster anzubringen. Wer die Sauna allerdings etwas «ab vom Schuss» errichten lässt, kann auch grössere Glasfronten verbauen lassen. Wird die Sauna häufig auch spät abends in Betrieb genommen, können immer noch zusätzlich künstliche Lichtmodule eingesetzt werden.
Wärme eindämmen
Im Gegensatz zur Sauna innerhalb der eigenen vier Wände muss eine Outdoor-Sauna in einer deutlich kälteren Umgebung aufheizen können – gerade in der kalten Jahreszeit können gut und gerne 100° C Temperaturunterschied zwischen der Saunakabine und der Umgebungsluft herrschen. Damit der Energieverbrauch trotzdem möglichst geringgehalten werden kann, sollte die Sauna gut isoliert werden. Das gilt insbesondere für den oberen Teil der Kabine: Da Wärme bekanntlich steigt, geht sie vor allem über das Saunadach verloren. Eine effiziente Isolationsschicht kann hier gezielt Wärmeverlust vorbeugen.
Als Isolationsmaterial eignen sich neben typischen synthetischen Dämpfmaterialien wie Polystyrol auch viele natürliche Stoffe. Beispielsweise können Kork, Mineralwolle oder Hanf verwendet werden. Im Vergleich zu herkömmlichen künstlichen Materialien sind sie viel ökologischer, weisen aber trotzdem eine vergleichbare Isolationsfähigkeit auf.
Quellen
- ch: Sauna Isolierung: So dämmen Sie Ihre Sauna richtig!
- ch: Was gilt es bei der Planung einer Aussensauna zu beachten?