Eins vorneweg: Holz ist nicht gleich Holz. Nicht jedes Holz eignet sich, um in der Sauna verbaut zu werden. So sollte Saunaholz keine oder nur wenige Astlöcher aufweisen, es sollte möglichst wenig Harz im Holz eingelagert sein und das Holz sollte bei der Verarbeitung nicht splittern. Beachtet man diese wenigen Punkte, bleibt aber immer noch eine Reihe an Möglichkeiten offen. Die Antwort auf die Frage nach dem geeignetsten Saunaholz für die individuelle Sauna ist gar nicht so einfach zu beantworten. Im Folgenden werden die typischerweise verbauten Hölzer und einige seltenere Varianten vorgestellt.
Vielseitige Fichte
Die nordische Fichte, oder auch Polarfichte, ist wohl das am häufigsten verwendete Saunaholz. Das überrascht nicht, angesichts der vielen Vorteile: das Material isoliert gut und hat auch trotz einiger kleiner Astlöcher eine grösstenteils ebenmässige Struktur. Zudem ist das Fichtenholz robust, sodass es auch intensiver Nutzung ohne grössere Abnutzungserscheinungen standhält. Ein weiterer Pluspunkt ist der Preis: Im Vergleich zu anderen Holzvarianten ist Fichte ein relativ günstiges Material.
Wer keine Fichte aus dem Norden importieren möchte, kann übrigens auch zu heimischem Fichtenholz greifen. Dieses ist qualitativ zwar nicht ganz auf dem gleichen Niveau, eignet sich bei sorgfältiger Auswahl der einzelnen Holzstücke aber dennoch.
Noble Espe
Espenholz fällt durch seine sehr helle Farbe auf, die der Inneneinrichtung der Sauna definitiv Charakter verleiht. Da Espe nur in geringem Masse Wärme leitet, eignet sie sich gut als Material für Sitz- oder Liegeflächen. So wird der Untergrund auch bei sehr hohen Saunatemperaturen nicht unangenehm heiss. Das hochwertige Holz hat zudem eine ebenmässige Struktur und ist äusserst stabil.
Noch robuster ist Thermo-Espe: Bei diesem Verfahren wird das Holz mit Wasserdampf bei sehr hohen Temperaturen behandelt, um alle etwaigen Harzeinschlüsse zu entfernen und das Holz witterungsbeständiger zu machen. Diese Eigenschaften machen die Thermo-Espe zur idealen Wahl bei Aussensaunas.
Als einziger Nachteil bei Espenholz kann der Preis genannt werden: Im Gegensatz zur Fichte befindet sich die Espe klar in einem höheren Preissegment.
Aromatische Rotzeder
Die Rotzeder mit ihrer warmen rötlichen Farbe weist eine Reihe an Gründen auf, weshalb sie sich für den Saunabau eignet. Durch die Grösse der Bäume (Rotzedern können bis zu 70m hoch werden!) findet man problemlos auch längere Holzstücke ohne Verzweigungen – Astlöcher sind also eher selten. Zudem hat die Zeder einen sehr geringen Harzanteil, beinhaltet dafür aber Öle. Diese halten nicht nur Pilze und andere Schädlinge fern, sondern sorgen auch für einen angenehm ätherischen Duft beim Saunieren.
Dadurch, dass die Dichte des Holzes relativ gering ist, isoliert das Material optimal. Zusammen mit einer ausgesprochenen Belastbarkeit sind damit ideale Bedingungen für eine Verwendung im Aussenbereich gegeben. Qualität hat aber auch hier ihren Preis und so ist die Rotzeder wie auch die Espe eher teuer.
Seltenere Varianten
Fichte, Espe und Rotzeder gehören zu den am häufigsten in der Sauna verbauten Hölzern. Es finden sich aber gelegentlich auch noch andere Varianten sowie Kombinationen aus verschiedenen Hölzern. Beispielsweise gibt es die Möglichkeit, Teile der Innenausstattung aus Erle herzustellen. Das einheimische Holz mit ebenmässiger Struktur ist weich und eignet sich deshalb hervorragend für Sitz- und Liegeflächen.
Wer es etwas rustikaler mag, kann auch Altholz verwenden. Das dunkle Holz mit seinen sichtbaren Gebrauchsspuren schafft eine gemütliche Alphütten-Atmosphäre – und ist erst noch ökologisch sinnvoll.
Es muss nicht immer Holz sein
Holz ist das Material der Wahl, wenn es um den Saunabau geht. Die geringe Dichte erlaubt ein rasches Aufheizen, ohne dass der Untergrund selbst zu warm wird. Gleichzeitig ist Holz ein hervorragendes Isolationsmaterial, so dass die Wärme auch sicher in der Sauna selbst bleibt.
Dennoch heisst das nicht, dass nur Holz verbaut werden muss. Es ist sehr wohl möglich, auch andere Materialien in der Innenausstattung zu verwenden, wie beispielsweise Glas, Marmor oder anderen Stein. Hier gilt es allerdings ein paar Dinge zu bedenken: Materialien wie Marmor, die eine höherer Dichte aufweisen als Holz, brauchen um einiges länger, bis sie sich erwärmt haben. Das bedeutet zum einen mehr Wartezeit vor dem Saunagang, zum anderen aber auch mehr Energieverbrauch. Man sollte also unbedingt darauf achten, dass der Saunaofen die gewünschte Leistung überhaupt erbringen kann.
Ausserdem brauchen solche Materialien zwar länger bis sie warm sind, sind sie aber erst einmal warm, können sie viel heisser werden als Holz. Das kann nicht nur unangenehm, sondern sogar gefährlich werden. Deshalb sollten Glas- oder Steinelemente nur sehr sparsam verlegt werden – und auch nur dort, wo man mit dem Körper nicht mit ihnen in Berührung kommt.
Quellen:
Kölling, Antje: Saunahholz – Alle Holzarten mit Vor- und Nachteilen für die eigene Sauna. Saunen.org.
Sauna-pool.de: Holz für den Saunakorpus
TylöHelo: Fliesen in der Sauna?