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Tipps und Tricks für den Aufguss – So werden Sie zum Aufguss-Profi

Der Wohlfühl-Höhepunkt des Saunaganges ist und bleibt der Aufguss. Der Dampf des Wassers, das auf die heissen Steine trifft, lässt die gefühlte Temperatur in der Saunakabine in die Höhe schnellen und regt das Schwitzen noch einmal so richtig an. Kein Wunder wird der Aufguss in Finnland als Seele («löyly») bezeichnet – auch in unseren Breitengraden stellt das Ritual den wichtigsten Teil des Wellness-Momentes dar. Und diesen können Sie zuhause in Ihrer eigenen Sauna genauso wie im Luxus-Spa geniessen.


Warum der Aufguss so gut tut

Die gesundheitlichen Wirkungen der Sauna sind längst wissenschaftlich erwiesen und gelten als unumstritten. Die Wechselwirkung zwischen heisser Saunaluft und kaltem Tauchwasserbecken stärkt unser Immunsystem, unterstützt den Kreislauf und kann sogar dabei helfen, psychischen Problemen und Schlafstörungen vorzubeugen. Zwar ist ein Aufguss für die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit kein Muss, auf das Gesamterlebnis hat er aber durchaus eine grosse Wirkung. Der Wasserdampf, der an der Haut kondensiert, lässt uns die Wärme noch intensiver spüren und mit den richtigen Inhaltsstoffen versetzt wird ein Aufguss zusätzlich gesundheitlich wirksam.


Was bei einem Aufguss im Körper passiert

Auch wenn es sich während eines Aufgusses so anfühlt – wirklich heisser wird die Luft dabei nicht. Das gesteigerte Hitzegefühl auf der Haut hat damit zu tun, dass der Abkühlmechanismus des Körpers durch den Wasserdampf blockiert wird. Der Schweiss, der bei seiner Verdunstung für eine Abkühlung an der Hautoberfläche sorgt, kann durch die höhere Luftfeuchtigkeit während des Aufgusses nämlich nicht mehr verdunsten. Stattdessen bleibt er zusammen mit dem kondensierten Wasserdampf auf der Haut und sorgt so dafür, dass sich der Körper stärker erwärmt.


Die richtige Ausrüstung

Damit Ihnen der Aufguss auch in der Eigenheimsauna gelingt, ist als erstes die richtige Ausrüstung nötig. Dazu gehören zum einen spezielle Saunasteine. Diese leiten nicht nur die Hitze optimal weiter, sondern sind auch robust genug, um einem regelmässigen Aufguss standzuhalten und beim Kontakt mit dem kalten Wasser nicht zu splittern. Zudem benötigen Sie ein Aufgussset aus Kübel und Kelle. Traditionellerweise besteht beides aus Holz; es sind mittlerweile jedoch auch modernere Varianten aus Aluminium erhältlich. Als letztes gehört ein frisch gewaschenes Baumwollhandtuch dazu, mit dem Sie den Wasserdampf verwirbeln können, sodass der Effekt des Aufgusses überall in der Kabine spürbar wird.


Sinnliche Duftnoten und Eisaufguss

Ein Aufguss kann ganz simpel mit reinem Wasser durchgeführt werden. Für eine noch sinnlichere Atmosphäre beim Saunahöhepunkt bietet sich der Zusatz von ätherischen Ölen oder anderen Duftstoffen an. Diese können dem Aufgusswasser kurz vor oder auch während des Rituals beigemischt werden und verteilen sich dann mit dem Wasserdampf im Raum.


Wem der herkömmliche Aufguss noch nicht heiss genug ist, kann auch einen Eisaufguss durchführen. Dabei wird dem Aufgusswasser zerstossenes Eis beigefügt. Trifft dieses auf die heissen Steine, ist der Hitzeeffekt noch intensiver als bei einem Wasseraufguss. Im Winter kann übrigens auch Schnee verwendet werden.


Die Durchführung der Zeremonie

Wichtig: Bevor Sie mit dem Aufguss beginnen, sollten Sie bereits fünf oder zehn Minuten sauniert haben. Dadurch gewöhnt sich der Körper an die Hitze und das verstärkte Hitzeempfinden während des Aufgusses stellt eine weniger grosse Belastung dar. Wird der Aufguss zu früh durchgeführt, kann es schnell unangenehm werden.


Zu Beginn der Zeremonie lassen Sie etwas frische Luft herein. Öffnen Sie die Tür zu Ihrer Saunakabine und wirbeln Sie gegebenenfalls mit Ihrem Handtuch die kühlere Luft in den Raum. Befindet sich genügend frische Luft in der Kabine, können Sie die Tür wieder schliessen und den Aufguss vorbereiten. Falls Sie ätherische Öle oder andere Zusätze verwenden möchten, können Sie diese jetzt dem Aufgusswasser beimischen.


Danach folgt der eigentliche Aufguss. Lassen Sie sich dabei unbedingt Zeit! Gelangt zu viel Wasser auf einmal auf die heissen Steine, kann es spritzen – und das kann im schlimmsten Fall zu Verbrennungen führen. Giessen Sie das Wasser deshalb langsam mit der Schöpfkelle über den Ofen.

Wenn das Wasser verdampft ist, können Sie den Dampf mit Ihrem Handtuch im Raum verteilen. Je gründlicher sich der Dampf ausbreiten kann, desto gleichmässiger wird die Hitze von allen Saunagästen empfunden. Lassen Sie sich nun ein paar Minuten Zeit, um den Aufguss zu geniessen. Wer möchte, kann währenddessen auch ein Peeling durchführen; jetzt ist die Haut nämlich optimal vorbereitet.


Zwei bis drei Mal kann der Aufguss wiederholt werden – danach sollten Sie eine Pause einlegen und sich abkühlen. Da die Luftfeuchtigkeit während des Aufgusses relativ hoch werden kann, sollten Sie nach der Zeremonie die Sauna unbedingt auslüften lassen, damit es nicht zu Schimmelbildung kommt.


Wedeltechniken

Den Wasserdampf mithilfe des Handtuches gleichmässig im Raum zu verteilen, hört sich einfacher an, als es ist. Lassen Sie sich also nicht entmutigen, wenn es bei den ersten Versuchen nicht klappt; es ist noch kein Saunameister vom Himmel gefallen.


Die einfachste und effizienteste Technik ist der sogenannte Propeller. Dabei wird das Tuch einhändig in kreisenden Bewegungen herumgewirbelt – am besten möglichst nahe der Decke oberhalb des Ofens, denn dort sammelt sich der Wasserdampf.


Eine etwas sanftere Variante stellt die Segel-Technik dar. Dabei wird das Tuch wie ein Segel gespannt und mit gleichmässigen Bewegungen Luft gefächelt. Diese Technik bietet sich besonders für Duftaufgüsse an, da dadurch die Duftnoten sanft in der Kabine verteilt werden.


Diese beiden Saunatechniken zählen zu den häufigsten; viele Saunameister und -meisterinnen entwickeln und üben aber ihre eigene Technik. Mit etwas Zeit und Kreativität können Sie das für sich zuhause ebenfalls tun – und somit den Aufguss noch individueller erleben.





Quellen:

  • Brenke, Rainer (2015): Sauna – Mehr als Wellness.

  • Gartenhaus-gmbh.de: Saunakultur: Der Sauna-Aufguss.

  • Sauna-oefen.com: Wedeltechniken.



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