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Urchiger Holzofen für die Eigenheimsauna?

Aktualisiert: 16. Jan. 2024

Besucht man in der Schweiz eine Sauna, findet man praktisch ausschliesslich elektronisch beheizte Kabinen. Echte Holzöfen, wie sie in Finnland immer noch gang und gäbe sind, trifft man hierzulande selten an. Auch für die Eigenheimsauna werden kaum Holzöfen angeboten – dabei versprechen das knackende Holz und die züngelnden Flammen Hüttenromantik pur. Aber: Die vielen Nachteile des Holzofens heben diesen Vorteil schnell wieder auf.


Finnisches Erlebnis

Wer das Land im hohen Norden bereits besucht hat, weiss, dass eine echte finnische Sauna immer noch mit Holz befeuert wird. Gerade die Ferienhäuser in den nördlichen Wäldern verfügen fast immer über eine Saunahütte mit rustikalem Holzofen. Das Anfeuern und Nachlegen der Holzscheite gehört dort zum Saunaerlebnis genauso dazu wie der Aufguss und die Abkühlung im Schnee: Das Knistern des Feuers, das die entspannte Atmosphäre untermalt, lässt sich kaum wegdenken. In unseren Breitengraden sucht man jedoch vergeblich nach den urchigen Holzöfen. Wir erklären Ihnen, warum das so ist.


Strenge Brandschutzvorschriften

Die Schweizer Brandschutzvorschriften gehören zu den strengsten weltweit. Dementsprechend müssen Holzöfen für die Sauna einem sehr hohen Standard entsprechen, um in der Schweiz zugelassen zu werden – und das trifft auf die wenigsten zu. Bevor ein mit Holz befeuerter Saunaofen angeschafft werden kann, sollte man sich deshalb bei Fachpersonen erkundigen, ob das gewünschte Modell gesetzlich überhaupt erlaubt ist.


Bei den Elektroöfen gestaltet sich das Ganze um einiges einfacher: Da es sich nicht um eine offene Feuerstelle handelt, ist keine spezielle Genehmigung nötig.


Brandrisiko durch Holzofen

Die strengen Brandschutzvorschriften kommen nicht von ungefähr. Da die Sauna typischerweise mit unbehandeltem Holz ausgekleidet ist, stellt ein Holzofen ein nicht zu unterschätzendes Brandrisiko dar: Beim Nachlegen von Holzscheiten kann schnell ein Funke überspringen.


Beim Elektroofen besteht zwar ebenfalls Brandgefahr, sie ist jedoch deutlich geringer und meist darauf zurückzuführen, dass brennbare Gegenstände auf den Saunaofen gelegt werden.


Aufwändigere Installation

Das Feuer im Holzofen produziert Abgase und diese müssen abgeführt werden können. Zu einer Holzofensauna gehört deshalb auch ein Kaminrohr, das den Rauch nach draussen ableitet. Dieses fehlt beim Elektroofen, was dessen Installation deutlich einfacher gestaltet. Zudem bedingt das erhöhte Brandrisiko eines Holzofens, dass er weniger nahe an der Wand verbaut werden kann.


Nur als Aussensauna möglich

Es leuchtet ein, dass sich mit Holz befeuerte Saunakabinen nur als Aussensaunas eignen. Innerhalb der eigenen vier Wände ist der Rauchabzug zu aufwändig und die Holzofensauna damit auch nicht erlaubt. Wer keinen eigenen, genug grossen Garten besitzt, muss deshalb wohl oder übel auf den Holzofen in der Privatsauna verzichten.


Nachteile in der praktischen Handhabung

Der Unterhalt eines Holzofens ist deutlich aufwändiger als bei einem Elektroofen. Das Holz für das Feuer muss regelmässig beschafft werden und zudem an einem trockenen Ort gelagert werden können. Zudem sollte der Ofen regelmässig gereinigt und die Asche fachgerecht entsorgt werden; dabei kann es durch die Asche zu Verunreinigungen der Kabine kommen, die später mühsam entfernt werden müssen. All dies fällt beim Elektroofen weg. Abgesehen von der jährlichen Reinigung des Ofens und dem Auswechseln der Steine fällt keine weitere Arbeit durch den Ofen an – wenn Sie also wenig Zeit haben, sich um Ihre Sauna zu kümmern, ist der Elektroofen eindeutig die bessere Wahl.


Längere Aufheizphase

Apropos Zeit: Je nach Grösse der Saunakabine fällt die Aufheizzeit mit einem Holzofen länger aus als mit einem Elektroofen. Ausserdem muss man sich während der Aufheizzeit um das Feuer kümmern und deshalb ständig anwesend sein. Beim Elektroofen ist das nicht nötig: Es reicht, einen Knopf zu drücken. Danach kann man sich während der Aufheizphase anderen Dingen widmen – der Elektroofen spart damit einiges an Zeit. Moderne, smarte Modelle weisen teilweise eine zusätzliche Funktion zur Remote-Steuerung auf. Damit lässt sich die Sauna bequem von unterwegs einschalten, sodass die Wunschtemperatur bei der Ankunft zuhause bereits erreicht ist.


Elektroofen mit vielfältigen Möglichkeiten

Zu guter Letzt ist der Holzofen in seinen Anwendungsmöglichkeiten beschränkt. Damit lässt sich ausschliesslich die trockene finnische Sauna geniessen – andere Sauna-Varianten sind nicht möglich. Elektroöfen hingegen sind auch als Kombiöfen mit vielfältigen Heizmöglichkeiten erhältlich. Neben der trockenen finnischen Sauna kann so beispielsweise die sanftere und feuchtere Bio-Sauna genossen werden. Generell besteht der Vorteil eines Elektroofens darin, die Temperatur auf das Grad genau kontrollieren zu können. So können Sie jederzeit Ihre Wunschtemperatur einstellen und die Luftfeuchtigkeit entsprechend dazu verändern. Demgegenüber sind beim Holzofen nur grobe Temperaturveränderungen durch das Nachlegen von Holzscheiten möglich.


Fazit: Darum lohnt sich der Holzofen für die Eigenheimsauna nicht

Die Beschaffung, Installation und Pflege eines Holzofens sind sehr (zeit-)aufwändig – der Elektroofen im Vergleich deutlich praktischer. Da der Elektroofen zusätzlich mehr Funktionen aufweist und damit unterschiedliche Saunavarianten möglich sind, lohnt sich der grössere Aufwand für den Holzofen kaum.




Quellen:

  • Gartenhaus.ch: Holzofen oder Elektro?

  • Saunaschweiz.ch: Holz Saunaofen mit Schweizer Zulassung.

  • Saunazeit.com: Sauna Holzofen: Das sollten Sie vor dem Kauf wissen!




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